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Allgemeine Themen
Matchbox und Corgi

      Die späten 1950er und die 1960er Jahre waren die hohe Zeit der britischen Diecast-Modelle. Die Firmen – ich betrachte hier vor allem „Die grossen Drei“, also Corgi/Dinky/Matchbox – begannen mit der strukturierten Produktion von kontinuierlich erweiterten Modellreihen. Ich werde auf die Geschichte der zwei mich interessierenden Firmen nicht weiter eingehen; Sie finden hervorragendes Material dazu auf den Seiten zur Corgi- bzw. Matchbox-Literatur.
      Es war für mich als engagierten Sammler von Corgi-Modellen und eher beiläufigen Sammler einiger ausgewählter Matchbox-Modelle interessant, die Entwicklungen der beiden Firmen in ihrer jeweils „klassischen“ Periode einmal zu vergleichen.

 
Massstab


 

      Corgi (und Dinky) bauten Modelle im ungefähren Massstab 1:43. Bei Matchbox wurden, dem Namen entsprechend, Modelle an die Schachtelgrösse angepasst. Das Resultat war ein bunter Mix von Massstäben, in der Standardserie (1–75) findet man im Katalog 1965 (Abb. links) mit den Nummern 4 und 5 nebeneinander ein Triumph-Motorrad mit Beiwagen in 1:42 und einen Londoner Doppeldecker-Bus in 1:150. Als Kinder hat uns das beim Spielen allerdings nicht wirklich gestört.
      Matchbox hat seine Modelle lange als Ergänzung zu Modelleisenbahnen gesehen. In der ersten Auflage des Katalogs von 1958 wurde der Massstab angegeben, diese Information entfiel in den Katalogen 1958 (2. Auflage) und 1959. Ab 1960 wurde dann neben dem Massstab die ungefähr passende Modellbahn-Nenngrösse (TT, H0, 0) genannt (auch bei den grossen Modellen, also den M- und K-Serien). Diese Information entfiel später; ab dem Katalog 1967 gab es nur noch die Angabe des Massstabs, die ab 1977 ebenfalls entfiel. Immerhin: In den Corgi-Katalogen gab es diese Information nie.

 
Ausstattung der Modelle

      Dass „The Ones with Windows“ Corgis gerne beworbenes Alleinstellungsmerkmal schon in den späten 1950er Jahren war, habe ich an anderer Stelle beschrieben. Bei Matchbox gab es allerdings auch schon 1957 Verglasungen (Ford Zodiac, 33a), allerdings nicht durchgehend bei allen Modellen. Noch bis 1965 gab es bei beiden Firmen Modelle ohne Innenausstattung (Sitze, Lenkrad).
      Funktionen wie zu öffnende Türen, Motorhauben und Kofferraumdeckel wurden bei Corgi 1960 mit der aufklappbaren Motorhaube beim Aston Martin DB4 (No. 218) eingeführt und 1964 im Ghia L6.4 (No. 241) miteinander kombiniert. Bei Matchbox finden wir die erste derartige Funktion ebenfalls 1960 mit der zu öffnenden Motorhaube am VW Käfer (25b) und dem Rolltor am Heck des Pickford-Möbelwagens (46b). Das erste Modell mit kombinierten Funktionen (Türen und Kofferraumdeckel zum Öffnen) bei Matchbox war der 1968 erschienene Mercedes 300 SE (46c).

      Auffallend viele Matchbox-Modelle sind mit einer Anhängerkupplung ausgestattet, es gab passend dazu diverse Wohnwagen und Bootsanhänger. Bei Corgi waren solche Modelle (mit Ausnahme des Buick Riviera) und passende Anhänger nur in Gift Sets verfügbar.
      Die Räder der Matchbox-Modelle waren anfänglich aus Metall, später aus Kunststoff. An einzelnen Sportwagen- und Motorrad-Modellen gab es sogar gegossene wire wheels (Speichenräder). Gummireifen wie bei Corgi gab es nie.
      Figuren waren bei Corgi sehr detailliert ausgeführt und mehrfarbig bemalt. Beispiele sind Golfer und Caddy, die mit dem Ford Consul Cortina Estate (No. 440) in einer sehr ansprechenden Packung produziert wurden, oder die vier individuell bemalten Hunde im Chevrolet Impala „Kennel Club“ (No. 486).

      Im Matchbox-Katalog 1965 (Abb. links) finden wir lose beiliegende unbemalte Figuren und eine fest angespritzte Fahrerfigur, die mit dem Fahrzeug lackiert wurde.
      Eine aufwändigere Bemalung der Figuren gab es in frühen Versionen der Feuerwehr-Pferdekutsche Y-4, aber Lesney verzichtete schon bald aus Kostengründen darauf.

 
Zubehör

      Verkehrsschilder findet man bei Dinky schon im Katalog 1955, ein Jahr später ergänzt um Tanksäulen und eine Ampel. Bei Corgi und Matchbox dauerte die Einführung von Zubehörteilen länger: Erst 1959 gab es bei Matchbox eine Garage und Tanksäulen. Im selben Jahr erschienen bei Corgi Ersatzreifen und die ersten Nummernschild-Aufkleber, 1961 gab es dann eine Garage, Telefonzellen und (nicht funktionsfähige) Strassenlaternen. Kurzzeitig (Kataloge 1960 bis 1963/64) gab es Ladegut für Lastwagen.

      Matchbox hat in diesem Bereich eindeutig mehr zu bieten: 1959 erschien in der Roadway Series die erste Packung (R-1), die einen Strassenabschnitt mit Tankstelle darstellte (natürlich in einer Ausführung für Linksverkehr). 1962 gab es bereits vier solcher Roadways (Abmessungen 86,5×60 cm bis 109×60 cm), die Gebäudemodelle zum Ausschneiden enthielten. Neu waren in diesem Jahr ausserdem Malbücher (nebst einem passenden Set mit Buntstiften).


Roadways im Matchbox-Katalog 1964

      Im Jahr 1967, als Rauchen noch alltäglich war, brachte Matchbox unter dem Titel Veteran Car Gifts Schreibtisch-Accessoires (Zigarettenbox, Pfeifenständer, Aschenbecher) mit aufgesetzten Models of Yesteryear in Gold oder Silber heraus. Diese Stücke blieben bis 1970 im Katalog.

 
Preise

      Anfang der 60er Jahre (Kataloge 1961) kosteten Corgi-Personenwagen-Modelle in Grossbritannien mehrheitlich zwischen 4 und 5 Shilling, Matchbox-Modelle der Serie 1–75 einheitlich 1/8 (1 Shilling 8 Pence). Auch im heutigen Sammlermarkt sind Matchbox-Modelle preiswerter als Corgi-Modelle derselben Ära, aber die Unterschiede sind wesentlich geringer. Bei den Matchbox-Modellen gibt es zahlreiche, teilweise seltene Varianten, und dann kann es richtig teuer werden, wie hier am Beispiel einer bei diesem Modell seltenen Schachtel gezeigt:


17c Austin Taxi, Schachtel Typ B5
Buy-it-now-Preis (Ebay) £117.50

17c Austin Taxi, Schachtel Typ D
Buy-it-now-Preis (Ebay) £369.00

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Erste Veröffentlichung am 6. September 2024, letzte Bearbeitung am 6. September 2024.


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