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Allgemeine Themen
Matchbox-Modellreihen

      Die Firma Lesney gab es schon seit 1947; frühe Modelle wie etwa das → Rag & Bone Merchants Cart oder das → Milk Cart werden heute zu Preisen von mehreren Tausend Pfund verkauft. Der Durchbruch für Lesney kam 1953, als man zur Krönung von Queen Elizabeth II die → Krönungskutsche als Modell herausbrachte. Im selben Jahr erschienen die ersten “Matchbox”-Modelle (der Name wurde von der Firma immer, auch in Katalogen und auf Schachteln, in Anführungszeichen gesetzt) der später als „1–75“ bekannten Reihe.
      Der Name MOKO, den Sie auf den frühen Schachteln finden (MOKO Lesney), stand für die gleichnamige Firma von Moses Kohnstam. Während Lesney für Konstruktion und Produktion der Modelle zuständig war, übernahm MOKO Verpackung, Lagerung und Vertrieb (nicht nur für Lesney, sondern auch für andere Spielzeughersteller). Als MOKO 1958 den von Lesney vorgeschlagenen Vertrieb in Asien ablehnte, kaufte Lesney MOKO die Rechte an der gemeinsamen Firma ab. Die letzten Schachteln mit dem Aufdruck „MOKO Lesney“ wurden 1961 verwendet, ab diesem Jahr (Schachteltyp C) trugen sie nur noch die Aufschrift „A Lesney Product“.

 
1–75

      Unter dieser schlichten Bezeichnung – manchmal ergänzt um Regular Wheels zur Unterscheidung von den ab 1970 eingeführten Superfast-Modellen – werden heute die „klassischen“ Matchbox-Modelle bei Sammlern und Händlern aufgeführt. Diese Modellreihe begann mit 12 Fahrzeugen (erster Katalog 1955), im Katalog 1957 waren es 42, 1958 schon 60, 1959 gab es 72 und ab 1960 75 Modelle. Bei dieser Zahl blieb es; die Serie umfasste immer 75 Modelle. In jedem Jahr wurden einige Modelle aus dem Programm genommen und durch verbesserte Versionen oder ganz andere Modelle ersetzt.
      Die Serie 1–75 umfasst damit insgesamt 235 verschiedene Modelle. Die unterschiedlichen Modelle mit gleicher Nummer werden nach allgemeiner Übereinkunft zur Unterscheidung mit Buchstaben nach der Nummer bezeichnet (ich verwende dafür kleine Buchstaben; Grossbuchstaben unterscheiden verschiedene Typen von Schachteln). Bei Wagner finden wir interessante Statistiken dazu: Jede Nummer existiert in durchschnittlich 3,1 Versionen (zwischen 2 und 5 pro Nummer), Modelle blieben zwischen einem Jahr und neun Jahren im Programm.

 
Models of Yesteryear (Y-Nummern)


 

      Schon 1956 erschien ein erstes Oldtimer-Modell, 1958 gab es den links abgebildeten Spezialkatalog zu den damals neun Modellen dieser Reihe. Die Serie wurde ständig ausgebaut; wie bei den 1–75-Modellen war die Anzahl begrenzt: Es gab lange immer nur genau 16 Modelle, erst 1975 erschien erstmals ein Modell mit der Nummer Y-17. Die Nummern Y-1 bis Y-16 wurden also im Lauf der Jahre mehrfach benutzt; eine sehr gute illustrierte Übersicht finden Sie bei Matchbox Memories.

      Matchbox war damit deutlich früher im Markt der Oldtimer-Modelle als Corgi: In der Serie Corgi Classics erschienen zwischen 1964 und 1966 gerade einmal zehn dieser mit 9000er-Katalognummern bezeichneten Modelle, die auch kein besonders langes Leben im Corgi-Programm hatten; schon 1969 endete die Produktion. Irgendwie fehlte wohl bei Corgi ein echter Enthusiast für „Vintage-and-Classic“-Fahrzeuge (bitte im Englischen nie als „Oldtimer“ bezeichnen), während Matchbox neben klassischen Autos auch Modelle von Pferdegespannen, einer englischen Strassenbahn und sogar Dampflokomotiven in dieser Serie brachte.

      Diese Modelle waren bei Lesney eher als Sammlerstücke für Erwachsene und weniger als Spielzeugautos konzipiert, was auch durch die ausschliessliche Verwendung von Yesteryear-Modellen für diverse Car Gifts verdeutlicht wird.

 
Major Packs (M-Nummern)

      Wie die Corgi Majors waren die Major Packs von Matchbox Modelle nach sehr grossen Vorbildern. Wir finden in dieser Reihe – in immer noch relativ kleinem Massstab – Fahrzeuge, die mit den längsten Corgi-Modellen mithalten können!
      Ein Beispiel: Der imposante, im Massstab 1:43 gehaltene American LaFrance Feuerwehrwagen von Corgi ist 285 mm lang. Die längsten Major-Pack-Modelle sind der Schwertransporter M-6 (280 mm im Massstab 1:116) und der Inter-State Double-Freighter M-9 (288 mm im Massstab 1:100). Die Vorbilder dieser Sattelzüge waren nicht nur gross – sie waren riesig!

      Die M-Modelle wurden im Masstab immer grösser, und ab 1966 zog Matchox diese Serie zurück; die Modelle wurden teilweise in die King-Size-Reihe transferiert. Im Katalog 1967 findet man nur noch ein einziges Major Pack (M9), im Katalog 1969 war diese Reihe endgültig verschwunden.

 
King Size (K-Nummern)

      Hier finden wir Modelle nach grossen Vorbildern in grösserem Massstab als bei der M-Reihe. Die ersten vier Modelle wurden im Katalog 1960 vorgestellt; die Serie wurde dann kontinuierlich erweitert.


„King Size“ ist der passende Begriff für dieses mit knapp 32 cm wirklich eindrucksvolle Modell (Katalog 1965).

      Wie oben erwähnt, liess Lesney die Major Packs ab 1966 auslaufen. Die Produktion etlicher Modelle wurde eingestellt, andere wurden in der Reihe King Size weiterhin produziert: Der GMC Tractor with Hopper Train, eine mit knapp 29 cm ebenfalls stattliche Erscheinung in jeder Modellautovitrine, wurde von Nr. M-4 zu Nr. K-4, der Racing Car Transporter wechselte die Bezeichnung von M-6 zu K-5.
      Ab 1967 erschienen als King-Size-Modelle in Ergänzung zu den Lastwagen und Baumaschinen auch Personenwagen, erstmals in den für Matchbox neuen Massstäben 1:40 bis 1:50.

 
Weitere Modellreihen mit eigenen Katalognummern


Literatur/Links:


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Erste Veröffentlichung am 6. September 2024, letzte Bearbeitung am 6. September 2024.


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