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Ein weiteres Corgi first waren die im Katalog 1969 vorgestellten, aber schon seit Anfang 1968 lieferbaren Modelle mit „goldenen Wagenhebern“. Alle vier Räder der so ausgestatteten Fahrzeuge konnten mit einem kleinen Hebel am Wagenboden entriegelt werden, das Rad liess sich dann abziehen, und das Auto stand auf diesem als Wagenheber fungierenden Hebel. Da Corgi schon bei der Einführung Verluste der Räder im Spielbetrieb vorhergesehen hatte, wurden entsprechende Ersatzräder in Zwölferpacks angeboten. Für die sieben anfänglich geplanten Modelle waren fünf verschiedene Typen dieser Ersatzräder vorgesehen. Manzke schreibt dazu „The wheels for this system were the best ever done by Mettoy, with some being unique to only one model.“ Der Katalog 1969 trägt das Druckdatum 9/68, die deutsche Preisliste 10/68 führt diese Modelle auf, und nach van Cleemput erschien das erste Modell mit dieser neuen Technik, der Mini-Marcos GT 850, schon im März 1968. |
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Nach zwei Jahren war das schon der letzte Auftritt der Golden Jacks, die in diesem Jahr von den Whizzwheels abgelöst wurden. Es gab sieben Modelle (teilweise bereits mit dem Vermerk „wird nicht mehr hergestellt“), aber das waren nicht die sieben ursprünglich angekündigten: Der Ferrari 206 Dino, der Pontiac Firebird und der Lamborghini Miura erschienen nie mit den goldenen Wagenhebern, stattdessen gab es kurzfristig ins Programm genommene Modelle des Rolls-Royce Silver Shadow, einer in sehr auffälligen Metallic-Farben lackierten Corvette und des Hillman Hunter, der 1968 den → London–Sydney Marathon gewonnen hatte. Statt einer tabellarischen Übersicht gab es jetzt direkt bei jedem Modell die Angabe zum passenden Set von Ersatzrädern; auch diese Sets wurden natürlich an die aktualisierte Modellauswahl angepasst. |
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Insgesamt nur sieben tatsächlich gefertigte Modelle – schade um diese neue Technik. Noch schlimmer war, dass die von Manzke noch wegen ihres Designs gelobten Räder von den hässlichen plumpen Whizzwheels abgelöst wurden; deutlicher konnte man den Niedergang der Qualität nicht dokumentieren.
Herr van Cleemput muss wirklich gelitten haben; Bemerkungen zu den Whizzwheels in seinem Buch (zitiert beim Jaguar E-Type und beim Rolls-Royce) lassen erkennen, dass er nicht von dieser Neuerung überzeugt war, aber er war „nur“ der Konstrukteur – Entscheidungen über die Modellpolitik wurden an anderer Stelle getroffen.
No. | Modell | Geplante Ersatzräder | Bemerkung |
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342 | Lamborghini P400 Miura | 1353 | Mit Whizzwheels ab 2/1970 |
343 | Pontiac Firebird | 1352 | Mit Whizzwheels ab 1/1970 |
344 | Ferrari 206 Dino Sport | 1341 | Erstes Modell mit Whizzwheels ab 9/1969 |
Das Räderset 1352 erschien 1968, da es ausser für den geplanten Pontiac Firebird auch für die in Produktion gegangenen Modelle 276 (Oldsmobile Toronado) und 338 (Chevrolet SS 350 Camaro) verwendet wurde. 1341 gab es nie, die Nummer 1353 wurde für die Räder des Hillman Hunter (s. u.) verwendet. |
No. | Modell | Ersatzräder | Produktion / Bemerkung | |
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273 | Rolls-Royce Mulliner Park Ward Silver Shadow 180 000 Exemplare – 1:43 | 1354 5/8" 15,9 mm | 3/1970–1971 Ab 10/1970 als No. 280 mit Whizzwheels |
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275 | Rover 2000 TC 428 000 Exemplare – 1:46 | 1351 5/8" 15,9 mm | 4/1968–1970 Nachfolger von No. 252, Trans-o-Lite entfiel |
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276 | Oldsmobile Toronado 400 000 Exemplare – 1:51 | 1352 5/8" 15,9 mm | 6/1968–1972 Auf Golden Jacks umgebaute No. 264, zusätzlich Anhängerkupplung |
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300 | Chevrolet Corvette 289 000 Exemplare – 1:46 | 1342 5/8" 15,9 mm | 4/1970–1970 Letztes Modell mit Golden Jacks |
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302 | Hillman Hunter 151 000 Exemplare – 1:43 | 1353 5/8" 15,9 mm | 7/1969–1972 |
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338 | Chevrolet SS 350 Camaro 443 000 Exemplare – 1:47 | 1352 5/8" 15,9 mm | 8/1968–1971 Ab 3/1972 als No. 304 mit Whizzwheels |
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341 | Mini-Marcos GT 850 636 000 Exemplare | 1361 ½" 12,7 mm | 3/1968–1970 Erstes Modell mit Golden Jacks |
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Seitlicher Flap der Schachtel des Oldsmobile Toronado No. 276 Der Hinweis, dass Sie nur auf die Radgrösse achten müssen, ist vielleicht eine Anregung, einmal einen Rädertausch auszuprobieren. |
Sie können aus den Modellen mit Golden Jacks (van Cleemput bezeichnet sie durchgängig als „Take-Off Wheels“) eine Teilsammlung innerhalb einer Corgi-Sammlung machen. Sie sind mehrheitlich auch in gutem Zustand relativ einfach und zu moderaten Preisen erhältlich. Eine Ausnahme bildet der Hillman Hunter; für ein komplettes Exemplar werden Preise ab £300 fällig, ich habe auch schon Angebote um £500 gesehen. „Komplett“ heisst hier nicht nur intakte Schachtel mit Känguru, sondern vor allem, dass der komplette Bogen mit den Abziehbildern und das instruction leaflet vorhanden sind.
Die schon ursprünglich geplanten, ab 1968 verfügbaren Modelle hatten auf den seitlichen Flaps der Schachteln schematische Zeichnungen, die ein demontiertes Rad zeigten und damit gleich auf die besondere Technik dieser Modelle hinwiesen. |
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Die kurzlebigen späteren Modelle, die 1970 eingeführt und deren Produktion im selben Jahr schon wieder beendet wurde, hatten ein konventionelles Schachteldesign ohne Hinweis auf die spezielle Technik. |
Von einem „rushed change-over to Whizzwheels in the early 1970s“ schreibt Manzke, und van Cleemput berichtet zu dem Modell, um das es hier geht, dass „the Dino was changed over at the last minute“. Offenbar war man bei Corgi wirklich unter Druck; 1969 hatte mit dem Feuer im Werk in Swansea im März schlecht begonnen. Mettoy verlor dadurch Kunden an Dinky Toys und spürte ausserdem zunehmend den Druck, den neuen Leichtlauf-Modellen der Konkurrenz etwas entgegenzusetzen.
Ein schon geplantes Modell quasi in letzter Sekunde auf eine neue Ausführung umzustellen, hat schon etwas Panikartiges – dass der Pontiac Firebird nicht mit Golden Jacks produziert wurde (s. o.), ist eine Sache, aber bei diesem Ferrari wurden sogar schon gedruckte Schachteln überklebt. Diese Schachteln findet man bei frühen Versionen des Ferrari 206; ich habe ein solches Modell gekauft, obwohl ich die Whizzwheels generell nicht mag, weil es ein Dokument der Corgi-Geschichte darstellt und perfekt das Ende „meiner“ Corgi-Ära symbolisiert.
Im Gegensatz zu den oben gezeigten späten Modellen mit Golden Jacks, die Bilder einer „normalen“ Version auf der Schachtel zeigten, war es hier umgekehrt: Beim Überkleben der Schachteln dieses Ferrari wurden die Seitenteile ausgelassen – hier sieht man den Dino so, wie er eigentlich hätte sein sollen, also mit den goldenen Wagenhebern.
Hinter dem Aufkleber auf der Rückseite erkennt man noch das ursprüngliche Bild des demontierten, neben dem Auto liegenden abgenommenen rechten Vorderrads und die Beschriftung take-off wheels. |
Die ursprünglich vorgesehenen Aussparungen für die Golden Jacks an der Bodenplatte wurden im Rahmen der Anpassung an Whizzwheels verschlossen, sind aber noch erkennbar.. |
Literatur:
Copyright © 2024 und verantwortlich für den Inhalt:
Erste Veröffentlichung am 10. Mai 2024, letzte Bearbeitung am 7. August 2024.
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